Im Jahr 2011 entschied der Gemeinderat das Kulturmanagement in Rastatt zu bündeln, so dass zum 1. Januar 2012 die Gründung des Eigenbetriebs „Kultur & Veranstaltungen“ erfolgte. Dieser neu gegründete Eigenbetrieb der Stadt Rastatt übernahm die BadnerHalle und die Reithalle sowie die Organisation des Internationalen Straßentheaterfestivals tête-à-tête, des Stadtfestes, des Kinosommers, Konzerte im Ahnensaal des Schlosses sowie der Rastatter Orgeltage. Da die Geschichte des Eigenbetriebs Kultur & Veranstaltungen eng mit der Geschichte der betreuten Häuser und Veranstaltungen verbunden ist, geben wir nachfolgend einen kurzen Abriss derer Historie.
Die BadnerHalle - das multifunktionale Veranstaltungszentrum in Mittelbaden
Dort, wo sich einst unterhalb des Wasserturms und der Pagodenburg ein 1767 von der Markgräfin Maria Viktoria gestiftetes Kloster befand und nach 1900 eine Mädchenschule eingerichtet wurde, steht seit dem 18. Mai 1990 Rastatts "Musentempel“ : die BadnerHalle.
Nachdem im April 1945 die Mädchenschule in den letzten Kriegswirren in Flammen aufgegangen war, wurde die Fläche lange Zeit als Parkplatz genutzt. Bis auf eine Turnhalle im Jugendstil und einem Haussockel war über Jahrhunderte unterhalb der Pagodenburganlage nur ein großer Platz, der auf eine andere Verwendung wartete. Nach langjähriger Planung wurde im Jahr 1984 der Entwurf des Architektenbüros Prof. Oesterlen aus Hannover auserkoren. Dieses Konzept sah die Übertragung des Grundrisses der barocken Pagodenburg auf die moderne Stadthalle als Spiegelung vor.
Am 18. Mai 1990 konnte die Stadthalle nach einer dreijährigen Bauzeit mit einem Baukostenaufwand von 53 Mio. DM ihrer Bestimmung übergeben werden.
Nahezu 100.000 Zuschauer strömten zur Eröffnungsfeier, um das ganztägige Starprogramm und den glanzvollen Abschluss mit einem beeindruckenden Musikfeuerwerk rechts und links der Murg erleben zu können.
Nach nunmehr über 25-jähriger Betriebszeit blickt die BadnerHalle stolz auf rund 4.000 hochkarätige Veranstaltungen zurück.
Nach dem Motto "BadnerHalle - Kultur für alle" geht es von "Rock und Pop" zu "Jazz/Blues" und "Chanson", von "Country" bis zur Sektion "Kabarett und Comedy". Namhafte ausländische Künstlergruppen sowie viele Ereignisse aus dem Bereich des Theaters, der Oper, der Operette und des Balletts fanden in der BadnerHalle die gebührende Bühne.
Das Team der BadnerHalle organisierte und betreute auch bedeutende Kulturereignisse im Ehrenhof des Residenzschlosses zu Rastatt sowie im Murgpark vor der BadnerHalle. Hierzu gehörten die SchlossNächte und die Murgpark-Festivals unter freiem Himmel.
An die großen Ereignisse in Rastatt erinnern klangvolle Namen wie José Carreras, Ray Charles und Udo Jürgens. Es würde an dieser Stelle jedoch zu weit gehen, jeden einzelnen der etwa 1.500 Künstler vorzustellen.
Nicht unerwähnt sollen auch die von den Vereinen durchgeführten Bühnenveranstaltungen mit namhaften Künstlern aus der Region sein.
Im Jahr 2011 entschied der Gemeinderat, das Kulturmanagement in Rastatt zu bündeln. Der zum 01. Januar 2012 gegründete Eigenbetrieb „Kultur & Veranstaltungen“ übernahm unter anderem den Betrieb der BadnerHalle.
Die Reithalle Rastatt
Nachdem die Stadt Rastatt im Jahre 1907 große Flächen der ehemaligen Ludwigsfeste gekauft hatte, um darauf für die Militärverwaltung Kasernen zu errichten wurde die heutige Reithalle Rastatt als Exerzierhaus errichtet.
Bedingt durch 2 Weltkriege und deren Einflüsse wurde die Gebäudenutzung mehrfach verändert und die Besitzverhältnisse wechselten. So war die Reithalle bis 1996 Teil der französischen Canrobert Kaserne. Nach der Schließung des Standortes Quartier Canrobert durch die französische Armee, stand die Reithalle Rastatt lange Zeit leer. Gleichwohl kaufte die Stadt Rastatt bereits 1997 das Areal der Canrobert Kaserne vom Bund zurück und begann mit einem lange währenden Sanierungsplan des gesamten Geländes. Die Reithalle Rastatt wurde im Zuge dessen am 14. September 2008, nach umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, der Öffentlichkeit übergeben. Das denkmalgeschützte Gebäude vereint nun elegant neobarocke Architektur mit modernem Innenleben und bildet neben der BadnerHalle einen weiteren wichtigen Spielort für kulturelle Veranstaltungen sowie eine Möglichkeit für Ausstellungen, Informationsveranstaltungen oder Vereins- und Betriebsfeste. Der Theatersaal der Reithalle bietet dabei Platz für bis zu 244 Besucher, der Bürgersaal für bis zu 328 Gäste.
Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Reithalle werden nicht zuletzt dadurch deutlich, dass jährlich mittlerweile über 150 Veranstaltungen dort stattfinden. Sie ist daher aus dem Kulturgeschehen Rastatts nicht mehr weg zu denken. Am 1. Januar 2012 wurde die Verwaltung der Reithalle Rastatt dem Eigenbetrieb Kultur & Veranstaltung unterstellt.
Internationales Straßentheaterfestival tête-à-tête
Das internationale Straßentheaterfestival tête-à-tête ist das größte Festival im Bereich Outdoorperformance in Deutschland und findet im zweijährigen Rhythmus in Rastatt statt. Das erste „tête-à-tête“ wurde 1993 als deutsch-französisches Straßentheaterfest gefeiert. Ursprünglich als einmalige Veranstaltung gedacht, wurde das tête-à-tête unter der künstlerischen Leitung von Charlie Bick in Rastatt längst zur Tradition.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich das renommierte Internationale Straßentheater tête-à-tête zu einem Publikumsmagneten weit über Landes- und Bundesgrenzen hinaus entwickelt und zählte zuletzt über 150.000 Zuschauer. An fünf aufeinander folgenden Tagen im Mai bzw. Juni bietet das tête-à-tête ein innovatives und beeindruckendes Programm und verwandelt Rastatt in einen lebendigen theatralen Raum. Umsonst und draußen bietet das tête-à-tête tagsüber rund um den Marktplatz und das Barockschloss die ganze Vielfalt des Straßentheaters. Um dieses Programm abzurunden, werden in den Abendstunden eintrittspflichtige indoor und outdoor Inszenierungen dargeboten.
Mit zahlreichen Deutschlandpremieren und Uraufführungen setzt das tête-à-tête nicht nur deutschlandweit Maßstäbe, sondern kann sich ebenso im internationalen Wettbewerb behaupten. Rund 50 Künstlergruppen aus 11 verschiedenen Nationen und über 300 Einzelshows machen das tête-à-tête zu einem immer wieder überraschenden Festival und einem einmaligen, kulturellen Erlebnis.
Seit Mai 2015 liegt die künstlerische Leitung in den Händen der Agentur zweifellos.net. Zusammen mit dem Team des Eigenbetriebs Kultur & Veranstaltungen planen und organisieren sie derzeit die kommende 13. Ausgabe des tête-à-tête, die vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 wieder mit skurrilen Auftritten und großartiger Kunst das Publikum begeistern wird.
Internationales Stadtfest
Alle zwei Jahre feiert Rastatt sein Stadtfest. Und so international die Bewohner der Barockstadt sind, so international ist auch die Ausrichtung der dreitägigen Feier. Die Rastatter Vereine und Gruppierungen verwöhnen die Besucher mit kulinarischen Spezialitäten aus der Region und aus den Herkunftsländern ihrer Mitglieder. So wird ein Stadtfestbesuch schnell zur kulinarischen Weltreise: vom badischen Spießbraten, über elsässischem Flammkuchen, zu türkischem Lahmacun, feurigen ungarischen Würsten, Pizza, asiatischen und karibischen Häppchen. Abgerundet je nach Wunsch durch ein Rastatter Bier, ein badisches Viertele oder einen kubanischen Cocktail.
Auf verschiedenen Bühnen wird ein abwechslungsreiches Musik- und Unterhaltungsprogramm geboten. Regionale Bands, Musik- und Sportvereine sorgen für ein kurzweiliges Programm. Die kleinen Festbesucher können sich bei einem kreativen Spielprogramm austoben.
Höhepunkt des Stadtfestes ist das große Musikfeuerwerk, das traditionell am Stadtfest-Samstag vor der Kulisse der Rastatter Barockresidenz gezündet wird.
Das Stadtfest findet in der Regel in den ungeraden Jahren am Wochenende vor den Sommerferien statt. Gefeiert wird auf dem Marktplatz, Paradeplatz, im New-Britain-Park und in den angrenzenden Straßen. Für einen Standplatz können sich alle Rastatter Vereine bewerben. Von gewerblichen Bewerbungen bitten wir abzusehen.
Rastatter Kinosommer
Bereits seit 1994 verwandelt sich der Hof des Kulturforums alljährlich zum stimmungsvollen Open-Air-Kinosaal. An sieben lauen Sommerabenden im Juli und August wird den Filmliebhabern unterm Sternenhimmel eine sorgfältig ausgewählte Mischung aus der berührenden und begeisternden Filmwelt gezeigt.
Der Schwerpunkt liegt im Bereich des Arthaus-Films, aber auch aktuelle Blockbuster werden gezeigt. Längst hat der Rastatter Kinosommer sein Stammpublikum gefunden. Besonders geschätzt wird bei den Besuchern die familiäre Atmosphäre auf überschaubarer Fläche, mit der sich der Rastatter Kinosommer von den Open-Air-Großkinos der Umgebung unterscheidet.
Seit 2016 findet der Rastatter Kinosommer in Kooperation mit dem neuen örtlichen Kino, dem Forum Rastatt statt.
Das Kinosommer-Programm wird Mitte Juni veröffentlicht.
Satzung und Jahresabschluss
Die Satzung des Eigenbetriebs erhalten Sie hier: